Was für wunderbare Versprechen: Menschen und ihre Interaktionen über Prozesse und Tools, Kundennähe über ausgefeilte Verträge, dem Wandel statt dem Plan folgen. Das agile Manifest war und ist ein Leitstern für neue Arbeitsformen und -werte. Gerade deswegen lohnt die kritische Auseinandersetzung mit der agilen Realität.
Wenn Sie sich darauf einlassen, möchte ich Ihnen zwei Autoren nahelegen, die unter der gleichen Überschrift „Is Agile the New Waterfall?“ das Fass so richtig aufmachen.
Amir Yasin hat mit seinem Beitrag einen ziemlichen Wirbel entfacht. Pointiert geht er zur Sache: "The core of waterfall and agile share this idea of “business driven development”, and it is in this that they are the same bag of bad in different wrappers.“ "The reality of Agile is that you still have immutable decisions made by business people with no real understanding of technology. Those decisions are then forced on to developers. The end result is the same as Waterfall, only the names have changed."
Besonders Berater werden manche Passagen nicht gern lesen: "They assume that if they conduct the ceremonies, the gods of good software will reward them with good software. Ceremonies for the sake of having ceremonies because “that’s what it means to be Agile” actively hinder getting work done.“ "Get rid of your scrum master, your product owner, your Agile coach, and fire the Agile consultancy that’s going to make you more Agile. Now that you have a blank slate you can start to figure out what makes sense for YOU.“
<Werbung> In dem Zusammenhang möchte ich Ihnen das OpenSpace Agility-Training wärmstens ans Herz legen. Denn darum geht es: "start to figure out what makes sense for YOU“. Ein Einstieg für kritische Geister könnte die Q&A-Livesession mit Daniel Mezick am 5. April sein. </Werbung>
Der zweite Autor ist Naresh Jain. In seiner gut fundierten Präsentation auf Snapchat finden sich auch einige provozierende Bonmots: „Scrum Masters and Coaches are the new Process Police“ oder „Today Agile seems to be full of Ceremony and Dogmatism.“ Er fordert eine Art „Naked Agile: True essence of Agile without the Process Crap (ceremony and dogmatism)“.
Auf deutsch, weniger provokant, dafür mehr ins Detail geht die hilfreiche Handreichung „10 Gründe, warum Sie mit Scrum scheitern“ von Oliver Mann von Prowareness. Vielen Dank fürs Teilen. Sollten Sie mit Ihrer Scrum-Realität hadern oder wissen wollen, welche Fallen bei der Einführung auf Sie warten, lohnt sich die Lektüre auf jeden Fall.