Alle Unternehmen, deren Produkte und Dienstleistungen vor allem wissensgetrieben sind, suchen die Intelligenten, die Klugen, die Kreativen. Um dann aber doch nur einen Teil ihres Potentials abzufragen. Der Rest bleibt ungehört, ungefragt, sogar ungewollt. Bin ich in alten Kommunikations- und Hierarchiemustern gefangen, werde ich unter Umständen noch nicht einmal wahrnehmen, wenn die hochbezahlten aber introvertierteren Naturen nur mit teurem Schweigen im Meeting glänzen. Selbst agile Projekte sind nicht per se von solch störenden Mustern gefeit.
Wenn wir die Intelligenz der Klugen voll nutzen möchten, muss sich die Kommunikation verändern. Der mächtigste Hebel dazu ist die Veränderung der Meetingkultur. In der Routine der Meetings entscheidet sich, ob Sie und Ihre Kolleg*innen das Team förderlich oder störend für die eigene Selbstwirksamkeit erleben. Entsteht das Gefühl gemeinsamer Wirksamkeit, weil gute Ergebnisse kollaborativ entstehen? Oder dominiert das Gefühl von Reibung und Zeitverschwendung?
... ist einladende Führung
Moderierende Führung bedeutet einladende Führung. Sie bringt alle Stimmen zu Gehör, sie fördert die Leiseren und bremst wertschätzend die Lauteren. Moderierend führen bedeutet, dass ich mich als Führungskraft immer wieder auch zurücknehmen kann. Und das nicht nur pro forma! Das beginnt schon mit der „Rahmung“. Wozu lade ich ein: Dass ich auch mal hören will, was die Mitarbeiter zu Projekt X denken? Oder dazu, dass ich nicht weiß, wie bei Projekt X vorzugehen ist und wir die Lösung gemeinsam entwickeln müssen? Vielleicht kennen Sie aus eigener Erfahrung den Unterschied in der Motivationswirkung. Er ist immens.
Moderierend führen ist aber nicht gleichzusetzen damit, dass zwangsläufig Führung und Entscheidungen an das Team abgegeben werden. Sondern es bedeutet alle Perspektiven zu sehen, sozusagen das "ganze Bild“, um damit bessere Entscheidungen zu treffen. Hier sind wir ganz nah an der Frage des eigenen Führungsverständnisses: Muss ich als Führungskraft die Lösung finden oder bin ich dafür verantwortlich, dass mein Team mit mir die besten Optionen entwickelt?
Wer lernen will, moderierend zu führen, merkt schnell, dass zwei Dimensionen berührt werden: Es geht um Haltung und um soziale Techniken. Beides ist unverzichtbar. ‚A Fool with a Tool is still a Fool‘ gilt immer noch. Es braucht eine innere Haltung, die wirklich einlädt und auch offen ist für die Stimmen, die ich vielleicht nicht gern akzeptiere und höre. Hinsichtlich der sozialen Techniken bilden die Liberating Structures eine gute Grundlage, weil sie Moderationsmethoden für verschiedenste Anlässe und Aufgaben bereitstellen.
Moderation fördert emotionale Intelligenz
Werden Führungskräfte systematisch darin gefördert, moderierend zu führen, wird sich das Miteinander verändern. Weil sich die Führungskräfte ändern, sie in ihrer Rolle reifer und bewusster werden und sich ihre emotionale Intelligenz weiter entwickelt. Gern denken wir mit Ihnen darüber nach, wie Sie die Impulse der moderierenden Führung in Ihre Organisation bringen können.